25.03.23 – von André Kass –

Lieber Ammersbekerinnen und Ammersbeker,

der Weg zur Kommunalwahl ist steiniger, als wir es uns vor einem Jahr ausgemalt haben. Die aktuellen Diskussionen im Bund werden bei uns an den Ständen sicherlich ein große Rolle spielen. Viele Themen gehen allen durch den Kopf: Heizungszwang, Verbrenneraus, Wahlrechtsreform und Streit in der Regierung.

Gerade in den sozialen Medien werden diese Themen heiß diskutiert, aber es werden eben auch viele Fakten bewußt verdreht. Wir sind ein einem Jahr des großen Wahlkampfes in Bayern. Unsere Kommunalwahl erscheint dadurch eventuell klein und gerät ins Fahrwasser der Profilierungen der Parteien aller Seiten, auch uns.

Es wird hitzig. Ein Kommentar in der Welt war diese Woche, dass Robert Habeck uns alle obdachlos machen will und startet das größte bundesweite Entmietungsprogramm. Es betrifft nicht nur noch Social Media.

Ich möchte die Chance bis zu unserer Wahl nutzen meine Gedanken zu ein paar Themen aufzuschreiben und versuchen zumindest ein paar Fakten gerade zu rücken.

Zur Ausgangslage: Wir haben selbst ein Haus mit Gasheizung, sehr alt, schlecht bis garnicht gedämmt und noch eine Verbrennerauto. Dazu haben wir zwei Kinder in der Schule und einen Hund haben wir auch. Auch wir machen uns finanziell sorgen. Ich kann das gut verstehen.

Anfangen möchte ich mit dem Thema Heizung.

Ich wurde schon mehrfach angefeindet mit den Worten: Ihr wollt ab nächstes Jahr die Gasheizung verbieten. Selbst in meiner Familie wurde es so diskutiert. Quelle war meist Facebook, oder die Aussagen von bestimmten Politikern, denen man nahe steht. Meine Antwort ist dann immer das übliche, es stimmt so ja nicht. Wir selbst haben eine Gasheizung. Sie ist sogar gar nicht so alt und sehr effizient.

Eine Wärmepumpe halte ich selbst nur im Rahmen einer großen Aktion für sinnvoll. Flankiert durch Photovoltaik und Dämmung. Wir werden das selbst Schritt für  Schritt angehen, denn soviel Geld haben wir einfach nicht. Müssen wir auch nicht. Es geht lediglich um den Neueinbau. Wir können schrittweise geplant, aber so zügig wie möglich vorgehen.

Wenn ich jetzt überlege was ich in einem Neubau gemacht hätte, dann wäre ich selbst niemals auf die Idee von Gas und Öl gekommen. Jeder kennt die Unsicherheiten bei den Preisen doch aktuell. Ich frage mich wirklich persönlich, ob das wirklich eine Regelung wäre, mit der ich realistisch in Konflikt gekommen wäre. Ich komme für mich persönlich zu einem Nein.

Wir haben aber nun einmal jetzt Gas. Also habe ich nach aktuellem Vorschlag bis 2045 Zeit mir die passende Technik auszusuchen, anzusparen und zu schauen welche Programme aufgelegt werden. Natürlich werden wir erste Schritte vorher umsetzen. Denn mit meinen Kindern ist das Thema Klima und Umwelt bei uns immer sehr präsent am Tisch. Wir alle spüren heute schon die Konsequenzen.

Ich erwarte durch die fertige Umrüstung Geld zu sparen und eben für das Alter vorgesorgt zu haben

Was aber nicht stimmt ist, dass wir nächstes Jahr die Bude dicht machen müssen, da wir uns die Wärmepumpe nicht leisten können.

Ich höre soviel falsche Behauptungen zu diesem Thema, dass es mir wichtig ist festzuhalten:

• Die Klimaziele sind die unumstritten Ziele aller demokratischen Parteien (#noAFD)
• Es wird nicht um das was gestritten, sondern um das wie
• Wir müssen anfangen, sonst wird es am Ende wirklich ungemütlich, wir können alles nicht immer weiter aufschieben. Es wird immer teurer je länger wir warten.
• Der vorgeschlagene Weg ist alles andere als unüberlegt und unsozial

Dieser Text klingt vielleicht für den einen oder anderen überheblich, angreifend oder einfach gelogen. Alles Begriffe die ich jetzt immer wieder lese. Aber ganz ehrlich, mich ärgern diese Halbwahrheiten momentan. Und ja, wir sind auch betroffen und zwar persönlich.

Jetzt kann man was machen und anpacken oder einfach den Kopf in den Sand stecken.

Wir können doch Sachen nicht einfach lassen, nur aus der Angst nicht gemocht zu werden. Dafür wollen wir nicht gewählt werden. Wer uns wählt, der wird Veränderungen spüren und im Bezug auf die Heizungen und Wärmewände z.B. auch hier vor Ort, ganz konkret bei jedem neuen Bau der Gemeinde. Schaut euch unsere Ideen für Ammersbek an, sobald das Wahlprogramm veröffentlicht wurde.