Junge Ammersbeker Familien sollen nicht im Regen stehen

10.01.19 – von Andreas Rieschick –

Erfreulicherweise gibt es etliche neue, ganz junge Einwohner hier in Ammersbek. Durch Geburt oder Zuzug ist der Bedarf an Krippenplätzen in unseren Kindertagesstätten sprunghaft gestiegen. Nach den aktuellen Zahlen aus dem Rathaus (Stand 09.01.2019) stehen 74 Kinder auf den Wartelisten der Kitas, dem gegenüber wird es zum Beginn des neuen Kita-Jahres, am 01.08.2019, aber nur 28 freie Plätze geben. 46 Elternpaare werden also nach derzeitigem Stand eine Absage in ihrer Post finden!

Eine schnelle Reaktion ist notwendig, um möglichst vielen Eltern zu ermöglichen, ihr Kind in einer Kita in Ammersbek betreuen zu lassen.

Der Neubau einer Kita kann nur längerfristig geplant werden, zwei bis drei Jahre gehen üblicherweise ins Land, bis eine neue Kita genutzt werden kann; als schnelle, noch in 2019 realisierbare Maßnahme kommt nur der Umbau eines bereits vorhandenen Gebäudes in Frage. Die Gemeindeverwaltung hat das ehemalige, für den ursprünglichen Zweck nicht mehr genutzte Jugendzentrum im Ortsteil Lottbek vorgeschlagen.

Ein Architektenbüro wurde mit den entsprechenden Prüf- und Planungsmaßnahmen beauftragt. Die Bausubstanz ist gut und für den neuen Verwendungszweck geeignet. In diesem Gebäude könnten zwei Krippengruppen mit jeweils zehn Kindern unterkommen. Die Kosten wären mit €31.500 pro Kind hoch, aber immer noch günstiger als beim Neubau einer Kita, was Vergleichszahlen mit den Bauvorhaben anderer Kommunen belegen. (Die Kosten beinhalten bereits eine von der Verwaltung aufgeschlagene Sicherheitsreserve von 20 Prozent.)

Ein großer Vorteil wäre die räumliche Nähe zur bestehenden Kita Lottbek. Die hier vorhandene, und zum großen Teil kürzlich sanierte Infrastruktur würde mitbenutzt werden, beispielsweise das Leitungsbüro, der Besprechungsraum der Erzieher oder die Küche (für frisch zubereitete Speisen). Das spart Kosten. Hinzu kommt, dass im Laufe des Jahres Erzieher, z.B. aus eigener Elternzeit, in die Kita Lottbek zurückkehren und somit ausreichend Personal für die beiden neuen Krippengruppen zur Verfügung stünde. Das Leitungsteam der Kita Lottbek befürwortet die Erweiterung um zwei Krippengruppen im umgebauten Jugendzentrum ausdrücklich.

Aus Sicht der GRÜNEN in Ammersbek bietet diese Option nur Vorteile; wir befürworten den Vorschlag der Verwaltung voll und ganz. Entsprechend haben wir, die Fraktion der GRÜNEN, uns dafür stark gemacht, die für den Umbau des Jugendzentrums notwendigen Kosten bereits im Etat 2019 einzuplanen (wenn auch mit einem Sperrvermerk aufgrund der noch nicht getroffenen Entscheidung durch die Gemeindevertretung).

Die ebenfalls diskutierte Variante, der Neubau einer Kita auf der Brachfläche in der Nähe des Parkplatzes Bültenbarg, halten wir für ungünstiger:

·         Ein Neubau wäre (pro Kind und in Summe) teuer als der Umbau,

·         auf diesem Gelände wäre die Erschließung nach Aussage des beauftragten Architektenbüros recht aufwändig und entsprechend kostspielig,

·         es würde ökologisch wertvolle Fläche vernichtet werden,

·         das Personal und die Organisationstruktur müssten komplett neu aufgebaut werden,

·         Landesfördermittel in Höhe von €46.000 würden verfallen, welche beim Umbau des Jugendzentrums in diesem Jahr noch zur Verfügung stünden,

·         und - vor allem – der Neubau wäre wahrscheinlich erst realisiert, wenn die jetzigen Krippenkinder eher die Vorschulgruppe bilden würden.

Natürlich wäre die Schaffung von 20 Krippenplätze nur ein Schritt zur Deckung des Bedarfs. Parallel müsste eine weitere Betreuungsmöglichkeit eingerichtet werden, dann aber aus unserer Sicht in einem anderen Ortsteil, gemäß dem Motto "Kurze Beine - kurze Wege". Beispielsweise stehen im Moment 29 Kinder aus Schäferdresch/Rehagen auf der Warteliste.

Eine Vorentscheidung über die Aufhebung des Sperrvermerks, und damit die Einrichtung der neuen Krippengruppen, wird am Mittwoch, den 16. Januar 2019 in einer gemeinsamen Sitzung des Bauausschusses und des Ausschusses für Soziales, Jugend und Kultur getroffen. Die öffentliche Sitzung beginnt um 19:30 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus "Pferdestall". Ein weiterer Tagesordnungspunkt wird ein Fachvortrag über die (uns hoffentlich nicht betreffende) Asbestbelastung in älteren Gebäuden sein.

Für uns GRÜNE steht fest: die Erweiterung der Kita Lottbek um 20 Krippenplätze kann nicht die einzige Maßnahme sein, aber es ist im Moment die schnellste, kostengünstigste, und - in Summe - sinnvollste.

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