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26.07.10 –
Kaum ein Thema hat den Ortsteil Lottbek so bewegt, wie die geplante Umlegung der Moorbek/Lottbek. Dabei war der ursprüngliche Grund der Planung, der Hochwasserschutz für einige Hamburger Nachbarn mit Zugang zu ihren Grundstücken über die Straße „An der Lottbek“ und den gegenüberliegenden Ammersbeker Hauseigentümern, unstrittig. Nur der Versuch, die Finanzierung dieses Vorhabens über hauptsächlich aus dem Naturschutz stammende Fördermittel zu bewerkstelligen, ging gründlich daneben. Die Naturschutzgesetzgebung hält für die im Rahmen einer Planung zu berücksichtigenden Schritte umfangreichen Listen parat.
Ein selbstherrlich agierender Gewässerpflegeverband im Verbund mit einem sicherlich fachlich kompetenten, jedoch äußerst unglücklich handelndem Planer (Beratungsresistenz und Sturheit bildeten eine unheilvolle Allianz) beschäftigten Gemüter und Gemeinde im Übermaß. Die im Naturschutzgesetz verankerten Forderungen neben der Planung auch Alternativen zu prüfen, wurde anfänglich völlig unterlassen. Unter Druck der zuständigen Behörden und Träger öffentlicher Belange (NABU, BUND etc.), wurde die Alternativenprüfung halbherzig vorgenommen. Mit schlampig ausgeführten Berechnungen und der Nicht-Berücksichtigung der Summe kombinierbarer Teillösungen wurde versucht, auf der alten Planung zu beharren. Gut, diese Angelegenheit ist erst mal erledigt.
Klar ist, dass die betroffenen Häuser geschützt werden müssen. Unklar ist, wer was zu schützen hat und die Finanzierung. Denn in dem 410.000 Leute Bezirk Wandsbek haben 6 Einwohnerfamilien mit einem irgendwie auch selbst gemachten Hochwasserproblem (Bau der Häuser in einem Bachtal, Querschnittsverengung des Baches durch die Überfahrten) nicht die oberste Priorität. Anders natürlich in Ammersbek. Hier haben 6 Einwohnerfamilien neben der Tatsache, dass die Freiwillige Feuerwehr immer zu den Katastropheneinsätzen anrücken muss, naturgemäß einen höheren Stellenwert. Sollte der Fördertopf versiegen, um dessen Umwidmung der Bürgermeister sich kümmern wollte, stünden auf Hamburger und Ammersbeker Seite jeweils noch rund 30.000 € für den Hochwasserschutz zur Verfügung.
Was könnte getan werden? In der folgenden Aufzählung sind die in Frage kommenden Maßnahmen aufgeführt, getrennt nach Hoheitsgebiet bzw. notwendigen gemeinsamen Aktionen.
Ammersbek
• Entwässerungsgraben zwischen Heinrichvon-Ohlendorf-Str. und dem Lauf der Lottbek westlich der Hamburger Häuser um überschüssiges Wasser aus dem Wäldchen an der U-Bahn abzuleiten, da bei muss eine Entwässerung des Mischwaldes vermieden werden
• Aufklärung der Anwohner hinsichtlich der Entsorgung von Laub in der Lottbek
Hamburg
• Erneuerung des Mönches am Damm des Stausees und Einbau einer niederschlags abhängigen Steuerung
• Einrichtung von Polderflächen und entsprechende Profilierung der Uferbereiche auf der „Rinderweide“
Ammersbek/Hamburg/Anwohner
• Neue Brücken ohne Reduzierung des Querschnitts des Bachprofils
• Das Volumen des Stausees durch Entschlammung vergrößern
Außer Spesen nichts gewesen? Ein Planer verliert, warum auch immer, seine eigentliche Aufgabe aus den Augen und verdaddelt neben der Zeit zahlreicher Ehrenamtlicher leider auch das Zeitfenster für die Realisierung der Maßnahme. Und Ammersbek fängt nun wieder an, nach Lösungen für einen Hochwasserschutz der betroffenen Hamburger und Ammersbeker Bürger zu suchen.
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