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Warum Sanierung oft besser ist als Neubau
Die Folgen von Klimawandel und Ukrainekrieg führen zu einem großen Bedarf an Energieeinsparungen. Beim Gebäudebestand reicht es aber nicht aus, ausschließlich den Verbrauch während der Nutzung im Blick zu haben. In unserem alten Baubestand steckt nämlich ein Schatz, die Graue Energie. Das ist die Energie, die für Rohstoffabbau, Produktion und Transport der Baustoffe aufgewendet wurde. Wird ein Gebäude abgerissen, ist diese Graue Energie verloren.
Müll und Emissionen: Was bereits gebaut ist, bewahrt die Graue Energie und spart Abriss und Entsorgung, solange es erhalten bleibt. Neues zu Bauen braucht neue Energie. Deshalb ist vor allem dem Neubau geschuldet, dass der Bausektor in Deutschland für 40 % des energiebedingten CO2-Ausstoßes verantwortlich ist. Zudem werden 90 % der in der Landschaft abgebauten mineralischen Rohstoffe, wie Kalk, Gips, Sand oder Kies in Gebäuden verbaut. Bei Abriss muss alles wieder entsorgt werden, deshalb verursacht der deutsche Bausektor 55 % des Netto-Müllaufkommens.
Die Bundesstiftung Baukultur sieht im Bestand einen "Schlüssel für die Erreichung der Klimaziele" und glaubt, dass "Bestandserhalt angesichts steigender Materialpreise wesentlich zur Kostenstabilität des Bauens beiträgt". In ihrem aktuellen Baukulturbericht "Neue Umbaukultur" widmet sie sich der Um- und Weiternutzung bestehender Gebäude. Sie empfiehlt beispielsweise für Senioren den barrierefreien Umbau ihrer Einfamilienhäuser und die Unterteilung in mehrere Wohneinheiten wenn sie nach dem Auszug der Kinder allein sind. Hierfür müssten in Ammersbek allerdings viele B-Pläne geändert werden, weil diese in den Einfamilienhäusern nicht mehrere Wohneinheiten zulassen.
Zwei jüngere Umbaubeispiele gibt es in Ammersbek bereits. Die ehemalige Post in der Georg-Sasse-Straße wurde zur Unterkunft für Geflüchtete umgebaut, und die das ehemalige Jugendzentrum neben der Grundschule zu einer Erweiterung der Kita Lottbek für Krippengruppen.
Gutes bewahren: Neben Energie- und Ressourcensparen kommen kulturelle und gesellschaftliche Aspekte beim Erhalt von Bestand hinzu. Jedes Gebäude hat seine eigene Historie, verwoben mit der Lebensgeschichte seiner Nutzer. Besonders Schulen sind mit den Biografien der Schüler*innen und Lehrer*innen verbunden, die dort gelernt und gelehrt haben. In Bünningstedt sprachen sich viele Eltern, die selbst in die 1958 erbaute Grundschule gingen, gegen Abriss und Neubau aus. Sie wollten das U-förmige Schulgebäude, das sich schützend um den Schulhof legt, erhalten. Und was sagte der Bürgermeister so passend in seiner Neujahrsansprach 2023:
"Wichtig ist, dass wir das, was unsere Gemeinde ausmacht, bewahren"
Schulausbau und -sanierung im laufenden Betrieb ist jedoch eine Herausforderung. Je nach Umfang muss abgewogen werden zwischen ressourcensparender Sanierung und der Zumutbarkeit für die Kinder. Für die neue Schule in Bünningstedt entschieden wir Grüne uns nach langem Zögern für Neubau. Für die Grundschule in Lottbek steht die Abwägung zwischen Sanierung und Neubau auf der Grünen Wiese noch aus, denn die Planungen sind erst in einer sehr frühen Phase und möglicherweise werden zukünftig mehr Fördermittel gewährt, wenn man saniert statt neu baut.
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